Einleitung und Erklärungen zu den Pressemitteilungen

2010-08-31 Allgemeine Deutsche Zeitung (Seite 5)

Ein zünftiges Spektakel - Mittelalterfestival lockte viele Besucher an. von Holger Wermke / Hermannstadt

„Das ist kein Mittelalter“, meinte ein kleiner Junge am Sonntag zu seiner Mutter, womit er eigentlich recht hatte. Was allerdings das Mittelalterfestival anging, waren die meisten Besucher positiv überrascht, selten war es so gelungen wie diesmal.

Handwerker, Händler und Wahrsager hielten Markt auf dem Großen Ring/Pia]a Huet, die Ritter lagerten vor  der Stadtpfarrkirche und zwischendrin sorgten Spielleute, Akrobaten, Tänzer und Sänger für Unterhaltung.  ie zehnte Ausgabe des Festivals „Siebenbürgische Burgen“ brachte knapp zwei Dutzend Gruppen nach  Hermannstadt/Sibiu, rund 300 Teilnehmer aus Rumänien, Slowenien, Kroatien, Spanien und Deutschland tummelten sich auf den Plätzen der Altstadt. Tausende Besucher kamen an den vier Festivaltagen, die Veranstalter sprachen von mindestens ebenso vielen wie im Vorjahr, damals kamen etwa 30.000.

Im Vergleich zum Vorjahr veränderten die Organisatoren das Festivalkonzept – im Mittelpunkt standen diesmal die Vertreter der Zünfte, ganz im Sinne des Mottos „Söhne der Zunft“. An mehr als 50 Ständen boten Händler auf dem Großen Ring/Pia]a Mare zum Teil feines Kunsthandwerk und hochwertige Handwerksprodukte feil –  Strohblumen, Lederwaren, Schmuck, Holzgeschirr, handgewebte Tücher und Läufer, für die Kleinen gab es Holzschwerter und Puppen. Die Organisatoren wählten die Händler sorgfältig aus und die Besucher schienen das Angebot zu schätzen, jedenfalls war das Gedränge an den Ständen bis weit in die Nacht groß. Manch ein Handwerker produzierte unter den Augen der Passanten, die ihnen neugierig auf die Finger schauten. Eine Menschentraube umgab die deutschen Wandergesellen und Handwerker, die wieder ein historisches Kriegsgerät gebaut hatten, neben dem Katapult aus dem vergangenen Jahr stand heuer noch eine Balliste; nebenbei wurden eifrig Balken behauen und Eisenstücke geschmiedet.

Die elf Jungs ließen es sich nicht nehmen, mehrmals täglich Schießvorführungen mit Wasserballons und Wasserflaschen abzuhalten – sehr zum Vergnügen der Zuschauer.

Wer Ritter suchte, wurde auf dem Huet-Platz / Pia]a Huet fündig, wo diesmal das Ritterlager aufgebaut war. In den Zelten lagerten der Hermannstädter Ritterorden „Cetatii rosii“, die „Wächter der Krone“ aus Kronstadt / Brasov und die Mitglieder der Schule für mittelalterlichen Schwertschaukampf aus Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. Deren 36 Kämpfer zeigten mehrmals täglich ihre Fertigkeiten am Anderthalbhänder, und brachten diese bei mehreren öffentlichen Trainingseinheiten den Hermannstädtern näher. Eigens für das hiesige Festival entwickelten sie das Theater-Kampf-Spektakel „Anna und der Robert“. Es sei ein Stück, das über Bilder funktioniere, mit Einzel- und Massenkämpfen, am  Abend auch mit brennenden Fackeln, sagte Schulleiter Heiko Schulze.

Dem standen die Hermannstädter Ritter nicht nach, sie inszenierten ein Liebesdrama mit großer Besetzung auf dem Huet-Platz. Viele kleinere Glanzpunkte setzten die Musik- und Theatergruppen, die über den Tag verteilt ihre Auftritte hatten. Die Spanier von „Gegants de Badalona“ ließen zu Flötenklängen anmutig ihre Riesenpuppen tanzen, die „Feen“ aus Zalau schwebten hie und da über die Bühnen, mit Feuer spielten die Hermannstädter Gruppe „Crispus“ und die Kroaten von „Artistika“, mittelalterliche Gesänge boten die Bukarester „Nomen est Omen“ oder „Nagual“ aus Großwardein/ Oradea, Theater spielte die „Compania Comedia“ aus Neumarkt/ Târgu Mures, die Eisenmarkter „Cimpoierii din Transilvania“ ließen ihre Dudelsäcke weithin erklingen.

Ein Höhepunkt waren die geplanten und spontanen Auftritte der Gruppe „Drachenmond“ aus Würzburg.Die vier Musiker, stilecht in Leder- und Leinen gewandet, entpuppten sich als wahre Entertainer: Mit unterhaltsamen Moderationen und stimmungsvoller Musik brachten sie ihr Publikum jedesmal zum Mitklatschen und Mitwippen, Bravo-Rufe waren der verdiente Dank bei ihren Konzerten.

An allen Veranstaltungsorten fanden die Besucher Spendenkrüge, gesammelt wurde für die Sanierung der Evangelischen Stadtpfarrkirche. Organisiert wurde das Festival von der Vereinigung Ritterorden Hermannstadt mit Unterstützung der Stadt Hermannstadt, vor allem des Kulturhauses.

Mittelalter zum Mitmachen – öffentliches Training mit der Schule für mittelalterlichen Schwertschaukampf.


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